Malerei mal anders kreativ – „Kunst aufräumen“ im App-Test

Dem Schweizer Komiker Ursus Wehrli aus dem Kabarett-Duo „Ursus & Nadeschkin“ gelang mit seiner Buchreihe „Kunst aufräumen“ ein wahrer Bestseller. Kein Wunder, denn das Konzept hinter dem Erfolg ist sogleich kreativ als auch auf intelligente Art und Weise unterhaltsam. Bekannte Kunstwerke von großen Künstlern aus aller Welt werden mir nichts, dir nichts zerlegt und ganz frech wieder zusammengesetzt. So wird den Bildern meist die ursprüngliche Intention entnommen und eine völlig andere Philosophie zu Grunde gelegt. Man sollte die Ehrfurcht vor den großen Werken der Kunstgeschichte verlieren, erklärte Wehrli in einem Interview. Da kann Keith Harings berühmtes Selbstportrait aus einfarbigen Formen schnell mal in mehrere Stapel geteilt und aufgeschichtet werden. Passt doch viel besser, so nach Farben sortiert, oder?

Kunst mal selber aufräumen

Nach dem Motto „Noch schöner als anschauen ist nur selbst ausprobieren“ hat sich Wehrli ebenfalls mit einigen Programmierern zusammengesetzt und eine App für das iPad geschaffen, die aus jedem von euch einen Kunst-Aufräumer machen kann. Stolze 40MB fasst die Anwendung, doch dafür bekommt ihr auch einiges geboten. Drei der interessantesten Werke aus Wehrlis Büchern sind momentan mit von der Partie: Henri Matisses „Nu bleu IV“, „Das Schlafzimmer in Arles“ von Vincent van Gogh und „Farbtafel qu1“ von Paul Klee. Zugriff hat man dann sowohl auf das Original, als auch auf die Fassung des Komikers. Wir waren nicht nur einmal erstaunt darüber, auf welche Art und Weise in die Gemälde eingegriffen wurde. Aber das Wichtigste: Man kann selbst Hand anlegen. Die einzelnen Elemente, aus denen die Bilder bestehen, lassen sich drehen, verschieben und übereinander legen. So entsteht ganz schnell eure eigene Version eines anerkannten Meisterwerks. Motiviert werdet ihr dabei von Ursus Wehrli höchst persönlich, der euch durch den Lautsprecher eures Gerätes mit seinem ikonischen Schweizer Akzent Komplimente zuruft. Unserer Meinung nach ist das sehr gut gelungen und verleiht der Anwendung einen eigenen Charme.

Geteilte Kunst ist bessere Kunst

Doch die App hat auch eine sehr soziale Seite. Ihr könnt eure eigenen Versionen nämlich nicht nur in die Aufnahmen eures iPads speichern, sondern auch per E-Mail an Freunde und Verwandte versenden. Richtig genial ist jedoch die Online-Galerie: Hier wird den Nutzern die Möglichkeit geschaffen, ihre Ergebnisse zu teilen oder sich Inspiration von den anderen Nutzern zu beschaffen. Es macht richtig Spaß zu entdecken, wie die verschiedenen Anwender die Gemälde auf ihre Art aufgeräumt haben, und wir können euch garantieren, dass ihr auf Wege und Möglichkeiten stoßen werdet, auf die ihr selbst nie gekommen wäret.

Fazit und Video

Die App „Kunst aufräumen“ ist viel mehr als nur ein gewöhnliches Spiel aus dem App Store. Es ist viel mehr als ein interaktives Kunstprojekt zu verstehen, an dem wir alle teilhaben dürfen. Das Programm wurde liebevoll gestaltet und ist auf jeden Fall für einige entspannte Momente gut. Die 89 Cent, die ein Download kostet, sind angesichts dessen, zumindest unserer Meinung nach, nicht einmal der Rede wert. Doch wie funktioniert das mit dem Kunst aufräumen genau? Da wir genau wissen, dass es viel mehr Sinn ergibt, es euch einfach zu zeigen, machen wir genau das in unserem Videobeitrag: